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2.2 Das Alter des Rāmāyaṇas

Die meisten modernen Veröffentlichungen über das Rāmāyaṇa datieren das Alter dieses Werkes auf 1.500 bis maximal 3.000 Jahre. Selbst in den meisten akademischen Quellen findet man Angaben aus diesem Zeitraum. Goldman beispielsweise datiert das Rāmāyaṇa auf ca. 2.700 Jahre.
Was das Alter des Rāmāyaṇas betrifft, müssen wir drei Daten unterscheiden: 1) das erstmalige Verfassen des Rāmāyaṇas durch Vālmīki Muni, 2) die Ergänzungen durch Vyā­sadeva und 3) das Datieren heute noch zugänglicher Manuskripte, die Vālmīkis Werk aufgegriffen und fortentwickelt haben.

2.2.1 Ādi-kāvya – die ursprüngliche Dichtung von Vālmīki Muni

Folgt man dem Rāmāyaṇa selbst, war Vālmīki ein Zeitgenosse Rāmas. Dies ergibt sich aus dem ersten (Bāla-kāṇḍa), zweiten (Ayodhyā-kāṇḍa) und dem siebten Band (Ut­ta­ra-kāṇ­ḍa). So beherbergte er z. B. Sītā sowie die beiden Söhne Rāmas in seinem Āśra­ma. Die Zwillinge Lava und Kuśa waren auch die ersten, die das Rāmāyaṇa von Vāl­mīki hörten und vorzutragen lernten. Der Zeitpunkt der (ersten) Komposition des Rāmā­yaṇas stimmt somit mit der Zeit überein, als Śrī Rāma auf der Erde weilte. Und wann war das?
Traditionell ist dieses Zeitalter als das Tretā-yuga bekannt. Doch wie weit dieses Zeitalter zurückliegt, ist umstritten. Sowohl in akademischen Kreisen wie auch unter Vaiṣṇavas gehen die Meinungen über den Zeitpunkt von Rāmas Wirken auf der Erde derart weit auseinander, dass dieses Thema an dieser Stelle nicht erschöpfend behandelt werden kann. Ganz allgemein sei hier lediglich darauf verwiesen, dass die Dispute unter den Vaiṣṇavas sich meistens darum drehen, wie viele Millionen von Jahren das Erscheinen Rāmas auf der Erde zurückliegt, während die westlich orientierten Forscher sich eher darum streiten, wie viele Jahrhunderte dieses Ereignis zurückliegt.
Auf die Frage, wofür es eigentlich von Nutzen sein soll, sich ausführlich mit dem Alter des Rāmāyaṇas zu beschäftigen, werde ich also ebenso in einem der folgenden Bände noch einmal eingehen, wie auch auf die Problematik, dass die Vorstellung, dass eine wie im Rāmāyaṇa beschriebene Hochkultur bereits vor Millionen von Jahren existiert haben soll, in eklatantem Widerspruch zu vielen Theorien der modernen Naturwissenschaften (besonders der Geologie, Archäologie, Biologie, Astronomie und Physik) und Kultur- und Sprachwissenschaften steht. (Siehe dazu auch Anhang 3.3 dieses Buches.)
 
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